INTERVIEW MIT SONJA KALUSCHE

Hochleistungsteams – wenn Begeisterung, Profession und Teamgeist zusammentreffen.

Hochleistungsteam oder Team? Worin liegt der Unterschied, welche Rolle spielt dabei Führung? Wie kann es gelingen, Leistung nachhaltig im Unternehmen zu etablieren und aufrechtzuerhalten, ohne dass der Einzelne ausgesaugt wird? Sonja Kalusche gibt hierzu spannende Insights aus ihrer eigenen beruflichen Erfahrung.

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Was zeichnet ein Hochleistungsteam aus?

Man könnte auch sagen, „reifes“ Team, was ein gutes Synonym für Hochleistungsteam ist. Ein reifes Team ist ein Team, in dem ganz klar ist, wohin die Reise gehen soll, was die Zielsetzung ist, die Rollen und wie man miteinander umgeht. Das heißt, dass die Werte und die Kultur beschrieben sind. Hochleistungsteams sind Teams, die in der Lage sind, über einen sehr langen Zeitraum Spitzenleistung zu erbringen.

Warum reicht es nicht, einfach gut zu sein?

Das muss jedes Team für sich selbst entscheiden. Möglicherweise reicht es auch aus, gut zu sein. Es gibt Fußballteams denen es reicht, einfach Fußball spielen zu können. Irgendwelche Regionalliga – oder noch kleinere Vereine sind auch Fußballteams. Wozu sie aber nicht in der Lage sind, ist eben eine Spitzenleistung zu erbringen. Je nach Aufgabe und Zielsetzung kann es sehr lohnenswert sein, ein Spitzenteam zu sein.

Welche Rolle spielt die Führungskompetenz der Manager bei der Teamentwicklung?

Aus meiner Sicht spielt die Führungskompetenz eine sehr große Rolle. Es ist Führung gefragt und zwar mehr als Management. Führung heißt vor allem, dieses „Big Picture“ zu haben, den Blick nach vorne, die Vision, wo es eigentlich hingehen soll und auch wirklich in der Lage zu sein, dies kommunikativ in das Team zu tragen. Führung heißt auch, die Stärken und Schwächen des Einzelnen zu kennen und die Teammitglieder exakt nach ihren Stärken und Schwächen einzusetzen (Stichwort Ability Management). Es heißt aber auch, die Leute zu fordern. Ich finde auch das gehört zur Führung von reifen Teams bzw. Hochleistungsteams. Wer ist vielleicht noch nicht an seiner Potenzialgrenze? Wie kann man da eingreifen? Und wie kann ich eine Person fördern, damit sie einen WOW-Effekt erlebt?

Was ist aus Ihrer Sicht die richtige Strategie für die Führung von Hochleistungsteams? Mehr Führung oder mehr Selbststeuerung innerhalb der Teams?

Ich würde sagen es braucht beides. Ein Hochleistungsteam wird sich selbst organisieren. Das ist Teil des Gesetzes. Es wird sehr viel stattfinden, ohne dass die Führungskraft im kleinteiligen Sinne eingreifen muss. Gleichzeitig braucht jedes Team Führung im Sinne von: Ich bin da, ich sehe euch. Die Teammitglieder erhalten Wertschätzung. Ähnlich wie bei Fußballteams muss sich eine Führungskraft die kleinen Momente noch einmal herausgreifen, verfeinern, verbessern, Feedback geben und steuern. Was nicht geht ist, ein Hochleistungsteam sehr eng zu führen, also das Thema Selbstorganisation nicht verwirklichen zu lassen.

Wo setzen Sie an, wenn es darum geht ein Team zu einem Spitzenteam zu machen?

Bis dahin ist es ein weiter Weg. Es braucht ein klares Ziel, eine Mission und eine Vision. Darüber hinaus braucht es Strukturen, die Teamarbeit ermöglichen, also Strukturen, in denen Zusammenarbeit und gemeinsames Lernen möglich ist. Feedback ist ein zentrales Steuerungsinstrument in Hochleistungsteams. Es braucht einen gemeinsamen Leistungsanspruch und dieser Leistungsanspruch wird eingefordert – von der Führungskraft wie auch von den Teammitgliedern. Die Fähigkeit dieser Teams liegt auch darin, in der Lage zu sein, sogenannte Boxenstopps vorzunehmen. Das ist genau die Leistung, die Kalusche Consulting hier anbieten kann. Wir begleiten diese Spitzen- und Hochleistungsteams darin, einen Boxenstopp vorzunehmen und zu erkennen, wo sie gerade stehen, was wirklich gut läuft, was noch ausgebaut werden kann und wo noch kleine Hürden sind, die es zu überwinden gilt. Woran gilt es zu arbeiten, damit wirklich nachhaltig eine Spitzenleistung entstehen kann?

Wie gewährleistet man Nachhaltigkeit, um Hochleistung aufrechtzuerhalten?

Ein sehr spannendes Thema, gerade in Zeiten von ausgebrannten Teams bzw. von Burn-out. Aus dem Yoga kenne ich ein Motto, das lautet: „Entspannung und Anspannung in einer guten Balance“. Das lässt sich auch gut auf Hochleistungsteams übertragen. Kein System und kein Team ist auf Dauer in der Lage Hochleistung zu erbringen. Es ist Aufgabe der Führung, zu realisieren, dass das Team gerade in einem Flow ist und Hochleistung erbringt. Gleichzeitig ist es Aufgabe der Führungskraft, auch Boxenstopps oder eben Entlastungsphasen für das Team zu gewährleisten. Das kann sich auf ein ganzes Team oder auch auf einzelne Teammitglieder beziehen. Man muss also Anspannung und Entspannung in eine gute Balance bringen. Das ist ein ganz wesentlicher Punkt, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht. Zum Thema Entspannung gehört auch das Thema Lernen. Alle Hochleistungsteams werden sich diesem „lifelong-learning-Prozess“ stellen müssen. Nach meiner Erfahrung tun sie das auch. Doch das braucht Zeit. Und die bekommt man eben über diese Boxenstopps, die es ermöglichen, sich auch mal mit etwas anderem zu beschäftigen, in andere Themen reinzuhören und zu schauen, ob da etwas Interessantes dabei ist. Das sind alles Punkte, die über die Führungskraft eingebracht werden müssen und die langfristig zu Nachhaltigkeit führen.

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